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Postkarte aus Norwegen

In den Semesterferien, genauer gesagt letzten September, war ich zusammen mit meiner Familie auf einem zehn tägigen Kurztrip in Norwegen. Ja genau, das kalte Land über Dänemark und neben Schweden. Ehrlich gesagt, hatten wir ganz schön Glück gehabt, denn es war gar nicht so kalt und die Sonne schien auch mal ein paar Stunden.

Unsere Reise begann an einem wirklich frühen Morgen in Kiel, als wir mit Sack und Pack mit zwei Autos in Richtung Norwegen losfuhren. Angekommen in Hirtshals (Dänemark) haben wir rechtzeitig unser Super-Speed-Boot erreicht und dachten wir wären nun auf einer schönen drei stündigen Kreuzfahrt. Tja, falsch gedacht. Ich betone nochmal Super-Speed-Boot oder besser gesagt: Ein Boot, wo die Kotztüten reihenweise an den Wänden hängen und sich First Class inklusive deftigen Buffet wirklich nicht lohnt. Aufgrund des schlechten Wetters hat 70% der Passagiere die Fahrt nicht wirklich gut überstanden. Wie es mit mir ausschaute? Tja, ich weiß zwar nicht woher aber anscheinend bin ich ein alter Seefahrer und konnte mit dem Schaukeln und meterhohen Wellen irgendwie ganz gut klar kommen. Vielleicht aber auch nur weil mich der Anblick der anderen durchaus schockierte. Auf jeden Fall schon einmal ein guter Start in den Urlaub, nicht wahr? Erstes Abenteuer : Check!

Ich glaube so ziemlich jeder von diesem Schiff betrat letztendlich etwas schaukelnd aber sehr glücklich den norwegischen Boden. Endlich in Norwegen dachte ich mir. Der Norden. Polarlichter. Fjörde und Berge. Endlich Ruhe. Kein Stadtlärm. Nur die Natur, meine Familie und Ich. Mein Herz hüpfte und ich konnte es irgendwie kaum abwarten alles das zu sehen, was noch vor uns lag. Von Kristiansand bis zu unserem Ferienhaus in Lyngdal dauerte es wenige Stunden. Dort angekommen wurde ich aber vom nächsten Schlag getroffen. Mein erster Gedanke war ungelogen: Ich bin im Paradis. Wir wohnten auf einem Berg, ganz oben. Unter uns war ein weitläufiger Fjord und wir hatten die beste Skyline, die ich mir je erträumen hätte können. Ein Ferienhaus wie aus einem Bilderbuch.

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Zehn tolle Tage haben wir letztendlich im Süden von Norwegen verbracht. Ich würde euch am Liebsten von allen Tagen erzählen, jedoch würde das eindeutig den Rahmen sprengen. Deshalb begrenze ich mich auf ein paar Geschichten, die mir noch lange in Erinnerung bleiben werden. Dazu gehört unter anderem unsere Wanderung durch Skrelia. Wie ich bereits erwähnte hatten wir enormes Glück mit dem Wetter, was bei einer Wanderung wirklich von Vorteil ist. Als Stadtkind wandere ich nicht wirklich oft. Deshalb war es für mich ein riesiges Erlebnis mehrere Stunden der Natur so nah zu sein. Mit positiven Gedanken stolzierte ich durch das Gebirge und überwand ein bisschen meine Höhenangst. Kurz vor dem Ende, also als wir wirklich KO waren und eigentlich nur noch ins Auto wollten, kam aber der wirkliche Höhepunkt des ganzen Wanderweges: Die Überquerung eines ziemlich strömenden Wasserfalls. Nun ja, es gab nur zwei Möglichkeiten. Entweder den ganzen fünf stündigen Weg wieder zurück laufen oder mit etwas Glück den Wasserfall lebend überqueren. Wir entschieden uns für das Abenteuer. Mit etwas zittrigen Beinen und im langsamen Takt überquerten wir rutschige Steine, die aus dem Wasserfall herausstachen, und überfluteten dabei komplett unsere Füße. Ich glaube ich war noch nie so glücklich über durchnässte Schuhe wie dieses Mal. 🙂

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Kurz vor dem Ende unserer Reise wollten wir auch mal eine größere norwegische Stadt sehen. Da es bis zur Hauptstadt von Norwegen leider zu weit war, entschlossen wir uns nach Stavanger zu fahren. Mit ca. 132.895 Einwohnern ist das die viertgrößte Stadt Norwegens. Also ungefähr so groß wie Friedrichshain in Berlin 🙂 Nach den Ölfunden in den 60er Jahren in Norwegen verwandelte sich Starvanger zu einer modernen Vorzeigestadt. Empfehlenswert ist deshalb auch das Ölmuseum, wo man von dem ersten Fund bis zu den verrückten Zukunftsvisionen von Norwegen so einiges über Öl erfahren kann. Mein Fotografenherz beeindruckte aber vor allem die Altstadt „Gamle Starvanger“ und der Hafen. Im Viertel Gamle ist die Zeit irgendwie stehen geblieben, denn sie wird von weiß gestrichenen, sorgfältig gepflegten Holzhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert geschmückt. In dieser kleinen Holzhaussiedlung, wo heute noch Familien leben, können sich selbst Großstädte wie Berlin oder New York eine kleine Scheibe abschneiden. Denn Sauberkeit, Freundlichkeit und Liebe zum Detail wird hier sehr groß geschrieben. Wir spazierten eine Weile durch die verwinkelten Gassen, die mal bergauf mal bergab liefen und ich fühlte mich zunehmend ein bisschen wie im Märchen.

Ok. Da ist noch diese eine Geschichte, die euch erzählen muss. Am letzten Abend in Norwegen haben wir uns entschieden richtig norwegisch Essen zu gehen. Wir suchten für unser Abschiedsessen das Restaurant von Paulsens Hotell in Lyngdal aus. Das besondere an diesem Hotel ist nämlich, dass hier die norwegische Zeit nun wirklich stehen geblieben ist. Alles sieht wie vor 100 Jahren aus. Man erzählte uns, dass es sogar einen Nachttopf statt Toilette gibt. Aber gesehen haben wir es nicht. Internet? Fehlanzeige. Beeindruckt vom Ambiente freuten sich unsere hungrigen Bäuche auf leckere norwegische Hausmannskost. Ich bestellte mir sowas ähnliches wie Köttbullar, während mein Freund Jonas eine leckere Makrele wünschte. Wahrscheinlich hatte mein Gericht einen super genüsslichen Namen, aber den kann ich hier nun nicht mehr wiedergeben. Nach einer Weile kam letztendlich unser Essen und auch wenn meine Köttbullar wirklich lecker waren, verliebte ich mich nach einem Bissen in die Makrele von meinem Freund. Das war mit Abstand der köstlichste Fisch, den ich in meinem Leben gegessen habe. Von Wolke sieben stürzte ich dann hinunter, als schließlich die Rechnung kam. EIN GLAS COCA COLA FÜR NEUN EURO ? Vom Gericht will ich gar nicht erzählen. Eins wurde mir klar. In Norwegen wäre ich ein armer Schlucker, für den die Cola ein Vermögen ist. Meine Makrele drehte sich in meinem Magen, genau so wie das schlechte Gewissen. Aber was soll der Geiz. So ist halt Norwegen: teuer aber wunderschön !

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Norwegen
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geschrieben und fotografiert von Mary

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